Atem- und Körpertherapie
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Ganzheitlich integrative Atemtherapie
und Atemtherapie zählt zu den ältesten therapeutischen Verfahren. Durch das Entwickeln der Atemkraft und das Wahrnehmen der eigenen unbewussten Atemmuster können Beschwerden erleichtert oder gelöst, der Gedankenfluss beruhigt und die körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte des Menschen gestärkt werden. Das begleitende therapeutische Gespräch unterstützt den Wahrnehmungsprozess und ermöglicht, über die eigenen Erfahrungen und Gefühle, Klarheit und Erkenntnis zu erlangen. Zielsetzung der Atemtherapie ist, den Selbstwahrnehmungsprozess in körperlicher und seelischer Hinsicht sowie in sinnstiftender Richtung zu fördern. Als Leitfaden hierzu dient das Bewusstwerden des Atems in seinem Rhythmus und Bewegungsraum. Dabei wird grosser Wert auf die Integration des Erfahrenen in den Alltag gelegt. Hintergrund und Philosophie Die Entwicklung des Wissens um die Aufgaben und Wirkungsweisen des Atems reicht über 4000 Jahre zurück. In vielen religiösen Systemen waren Atem und Lebenskraft gleichbedeutend. Aus den in der östlichen Kultur entwickelten Atem- und Bewegungsschulen wie Yoga, Zen-Praktiken, Qi Gong oder Tai-Chi, entstanden im antiken Griechenland die Pneumaschulen,deren Zielsetzung darin bestand, die geistige und persönliche Reifung und die religiöse Entwicklung des Menschen zu fördern. Ab dem 19. Jahrhundert wurde in der Atemtherapie zunehmend die Körper-Seele-Beziehung thematisiert und der Atem als eigenständiges, geistiges und spirituelles Phänomen anerkannt. Auf dem Hintergrund östlicher Philosophiesysteme entwickelten z.B. Gustav Heyer, Wilhelm Reich und Cornelis Veening Grundlagen einer „ganzheitlich“ orientierten Atemarbeit. Der Arzt Johannes Ludwig Schmitt widmete sich während Jahrzehnten der praktischen Anwendung der Atemwissenschaft und Atemtherapie, welche die Selbstheilungskräfte des Menschen anregt und entfaltet. Die Atemtherapie beruft sich heute auf ein ganzheitliches und humanistisches Menschenbild, welches den Menschen in seiner Individualität, seiner körperlich-seelisch-geistigen und sozialen Ganzheit betrachtet sowie den persönlichen Ressourcen und den Fähigkeiten zu konstruktiver Veränderung und schöpferisch-kreativem Wachstum ausdrücklich Beachtung schenkt. Atmung als Diagnostikum für inneres und äusseres Wohlbefinden Unsere Atmung ist ein hochkomplexes Sensorium, das einerseits mit allen Organen und Steuerfunktionen des Körpers und gleichzeitig über vegetative und sensorische Afferenzen mit der Innen- und Aussenwelt in Verbindung steht. Und obwohl wir alle unseren ganz persönlichen Atemrhythmus haben, der uns begleitet, sind wir uns einig, dass eine Atemkurve im gestressten Zustand anders aussieht als die im Ruhezustand eines Menschen. Wir können also anhand unserer Atmung erkennen, in welchem psychischen Zustand wir uns befinden und haben über die Atmung gleichzeitig die Möglichkeit, etwas an diesem Zustand zu verändern. Da wir die Atmung auch selber steuern können, besteht ein grosses Potenzial, uns über die Atmung bewusst zu beruhigen, zu aktivieren oder im Kontakt mit unserm Körper bleiben zu können und so neue Atemverhalten lernen. An wen richtet sich die Atemtherapie Integrative Atemtherapie richtet sich an Menschen mit Atembeschwerden wie Asthma, Allergien oder Kurzatmigkeit, an Menschen mit chronischen Schmerzen oder Verspannungen. Sie ist aber auch indiziert für Menschen, die unter Stress oder Antriebslosigkeit leiden. Während der Schwangerschaft ist Atemtherapie eine ideale Vorbereitung auf die Geburt. |